Hast du das gesehen?
Wie oft habe ich diese Frage schon gehört und natürlich auch selbst gestellt. Visuell beschreibt eine – wahrscheinlich die offensichtlichste – Art der Wahrnehmung unseres Tuns. Das optisch Wahrnehmbare, das Sichtbare. Doch wenn wir vom Sehen sprechen, haben wir dabei nicht alle dasselbe im Sinn.

Hast du Venedig schon gesehen oder Paris? Ich habe Kalkutta gesehen, Berge und das Meer. Du hast Fight Club gesehen? Ich hab mir gestern „Das Leben ist schön“ angesehen. Der Vollmond gestern – hast du den gesehen? Und die Sterne erst?! Die neue Richter-Retrospektive, die hab ich gesehen und auch die Pinakotheken. Die Kleine von Tom hab ich letzte Woche gesehen – gerade mal 2 Wochen alt!

Es gibt bestimmt einige unter uns, die das alles wirklich nur gesehen haben, doch wenn wir von Sehen sprechen genügt es nicht einfach nur dagewesen zu sein um einen Haken ans Ende seiner Bucketlist zu setzen.

Wir sehen nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen. Sehen ohne Emotion ist Schauen. Sehen ohne Emotion ist sinnlos. Sehen ohne Emotion ist wie die Beatles ohne Ton, Motorradfahren ohne Gegenwind, Morgenkaffee ohne Coffein.

Eines ist sicher: Von uns gibt’s was zu sehen – Futter fürs Auge und das Herz!